Ökumenisch aufgedeckt....

Die Geschichte ist echt und schlimm. Bei mir klingelt das Telefon und die junge Frau will einen Pfarrer sprechen. Auf Nachfrage sage ich, dass ich das selbst bin und bekomme von Misshandlungen durch den Lebenspartner erzählt und davon, dass Sie und Ihre kleine Tochter zu Ihren Eltern nach N.... fliehen wollen.
Dann schon etwas eindeutiger auch die Frage nach Geld. Ich bin knapp dran, erkläre das und biete an am übernächsten Tag jemanden gefunden zu haben, der die Beiden nach N.... bringt. Gut. Ende des Gesprächs. Sie meldet sich am nächsten Tag noch einmal.
Eine Stunden später meldet sich aber mein evangelischer Nachbarpfarrer und fragt nach der jungen Frau, die nach N.... wollte. Und er erzählte vom Pfarramt in A. und vom Pfarramt in C. wo die Geschichte auch schon angebracht worden war.
Da haben wir mal wieder in ökumenischer Operation eine Betrügerin erwischt. Mein Trost: Ich hatte wirklich zwei beherzte Gemeindemitglieder, die mir am Freitag die Mutter mit dem Kind hätten nach N... bringen können.

Nur wenige Wochen später wird die Frau verhaftet: "Nachdem eine 42-jährige Frau am Montagvormittag versucht hatte, mit einer rührseligen Geschichte Geld von Sterzhausens Pfarrer Günter Kaltschnee zu erbetteln, wurde sie noch am selben Tag zusammen mit ihrem 29-jährigen Lebensgefährten in Cölbe festgenommen. Die Frau legte  ein umfassendes Geständnis über 16 Fälle ab. Danach war das Paar in den vergangenen drei Wochen im gesamten Landkreis unterwegs. Es sprach gezielt in Pfarreien vor und erbat mit frei erfundenen Geschichten Bargeld in Höhe von 20 bis 100 Euro." (Oberhessische Zeitung)

"Probleme nicht schön reden"

Diebe stahlen kupfernes Fallrohr am katholischen Gemeindehaus in Rothenditmold

Einen ungewöhnlichen Diebstahl am Gemeindehaus der Pfarrei St. Joseph in Kassel-Rothenditmold haben Pfarrer Stefan Krönung und Mitglieder des Verwaltungsrates der katholischen Gemeinde festgestellt: „Dreiste Diebe haben unser kupfernes Fallrohr gestohlen“, sagt Pfarrer Krönung. „Beim Diebstahl wurde der aufwendig in die Architektur integrierte Abfluss in Höhe des Daches schwer beschädigt und musste wieder instand gesetzt werden“, so Krönung weiter. Die Gemeinde hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Kosten für den inzwischen wieder behobenen Schaden können noch nicht beziffert werden. Nach zwei vorangegangenen Einbruchversuchen im Gemeindehaus und in der Kirche, bei dem sehr professionell die Zylinder aufgebohrt worden sei, sieht der 42-jährige katholische Priester, der seit August 2007 Pfarrer auf dem Rothenberg ist, hinter diesen Straftaten massive Probleme in seinem Stadtteil. 27 Prozent der Menschen, die in Rothenditmold leben, seien arbeitslos und bei den Jugendlichen gebe es eine höhere Gewaltrate als in anderen Stadtteilen. Diese, bei der letzten Bürgerversammlung zur Sprache gekommenen Fakten, müssten „für die Politiker und die Verwaltung, für die, die in Rothenditmold selber und für diesen Stadtteil Verantwortung tragen, bedeuten, dass wir alle unsere Verantwortung noch ernster nehmen müssen“, erklärt Krönung. „Es gibt hier nichts schön zu reden, es muss gehandelt werden“. Krönung appelliert aber nicht nur an die Verantwortungsträger in Politik und Verwaltung. Auch die Bürger sollten aufmerksamer und weniger gleichgültig sein, fordert der engagierte Seelsorger. Courage, der wachsame Blick, das offene Ohr seien gefragt, um der Polizei die Ermittlungsarbeit zu erleichtern. „Liebe Leute, seid bitte aufmerksam und meldet Diebstahl oder Sachbeschädigung der Polizei. Denn, erst sind es ‚nur’ die Kirchen, dann vielleicht andere wichtige Einrichtungen, die beschädigt werden oder in die eingebrochen wird“. Letztlich koste die Reparatur die Kirche Geld, „das sie doch besser für gesundes Essen im Kindergarten oder für soziale Projekte ausgeben sollte“, erklärt Krönung. (wer / 8. Februar 2008)

Anmerkung: Die Polizei hält gute Materialien und Borschüren, wie man Graffiti, Zerstörung, Einbruch etc. begegnet. Im Internet erreichbar unter http://www.polizei-beratung.de/

Weitere Warnungen...

...veröffentlich auch das "Netzwerk Pfarrbüro" für den Bereich des Bistums Limburg. Hier noch einige Stichworte auf der Nepper, Schlepper, Bauernfänger - Seite von "Pfarrbüro-katholisch.de"

Schnäppchenpreise? Von wegen:
 http://www.teuerfahnder.de/deu/teuerfahnder_intern.html

Online-Banking hat Risiken http://www.heise.de/ct/05/22/148/

Auf den berühmten "Gläschen-Wasser-Trick" sollte man auch gelegentlich im Pfarrbrief hinweisen und gerade die älteren Gemeindemitglieder regelmäßig waren.